Rezepte

Sonntag, 9. Oktober 2011

Versuch 2: Leberpastete

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Leber? Kastanien? Pinienkerne? Hilfe...dachte ich... was nun? Letztendlich passte es eigentlich ganz gut zusammen und entwickelte sich, nachdem ich noch Äpfel und Cranberries auf die Zutatenliste gesetzt hatte, zu einem wunderbaren Herbstgericht.

Ich hatte mir vorgenommen Leberpastete mit Maronen und Pinienkernen zu machen und eigentlich wollte ich alles schon am Samstag vorbereiten, damit die Pastete schön im Kühlschrank vor sich hin ziehen und stocken könnte. Aber wie immer habe ich die Zeit nicht richtig eingeschätzt und stand unversehens erst um halb neun im Supermarkt. Frische Kräuter? Fehlanzeige! Nur noch Basilikum, krause Petersilie und Bohnenkraut. Leber? Noch fünf Pakete Hähnchenleber à ca. 500g, die ich mir komplett in den Einkaufskorb warf, der eh schon so voll war, dass sich der Griff durchbog. Ich verfluchte mich dafür, dass ich mir keinen Wagen geholt hatte und schleppte mich mittelelegant durch den Laden.

Uff, an Kochen war nicht mehr zu denken. Stattdessen bearbeitete ich meine eigene Leber indem ich mir zusammen mit Steffi schonmal ein Weinschörlchen in der Bar meines Vertrauens gönnte. Ich würde eben einfach am Sonntag ganz früh aufstehen...

Gedacht, getan! Um Punkt halb eins stand ich vor etwa zwei Kilo Leber und ekelte mich ein wenig. Wieviel brauchte ich überhaupt? Das Rezept an dem ich mich orientieren wollte sagte etwas von 500g Leber für eine Portion. Ich war verwirrt, konnte es nicht glauben, hatte mich aber doch so sehr davon in die Irre führen lassen, dass ich nun doch fünf Pfund leber im Kühlschrank hatte, wovon ich nach einigem Kopfschütteln doch erstmal nur drei verarbeitete. Das vierte Pfund kam dann doch noch in's Spiel, als ich sah welche Menge an anderen Zutaten sich anhäufte. Ich hab's halt nicht so mit Mengen und bin der Ansicht, man habe besser zuviel, als zu wenig. Unter diesem Aspekt ist mir allerdings immer noch nicht klar, warum ich nur 80 Gramm Schinken gekauft habe. Wie -um Himmels Willen- sollen 80 Gramm Schinken es mit zwei Kilo Leber aufnehmen?!

Nun aber endlich: Das Rezept!


Man nehme kiloweise Leber....

Also, ich bin fest davon überzeugt, dass dies ein Rezept ist, das man nach Gefühl machen kann und das trotzdem immer funktioniert. Man nehme einfach Leber und füge hinzu worauf man Lust hat....So! Aber ich schreibe es trotzdem nochmal so ungefähr auf.
  1. ich hatte etwa 2 kg Leber (in meinem Fall Hähnchenleber)
  2. 4 Äpfel
  3. vorgekochte Maronen (nach Belieben, ich hatte 2 Pakete à 250 g ...glaube ich)
  4. Pinienkerne (etwa 100-150g)
  5. 80g! Katenschinken (hier würde ich wohl eher etwa 400g nehmen, um der Menge Leber gerecht zu werden, aber es hat auch so geschmeckt, wahrscheinlich kann man es auch einfach weglassen)
  6. 2 dicke Zwiebeln
  7. 1-2 handvoll Cranberries (getrocknet)
  8. 2 Chilis (kann aber auch ruhig mehr vertragen)
  9. 3-4 Zehen Knoblauch (auch hier: je nach Geschmack)
  10. 150 - 200g Butter
  11. 2-3 Zitronen
  12. Petersilie
  13. Rosmarin
  14. etwas Muskatnuss
  15. Pfeffer, Salz
Zuerst wird der Schinken ausgelassen und mit ein wenig Olivenöl Zwiebeln, Äpfel, Cranberries, Chilis, Rosmarin und Knoblauch angedünstet, bis die Äpfel weich werden. Natürlich habe ich wieder alles mit Weißwein abgelöscht und einköcheln lassen. Die Hälfte der vorgekochten Maronen wird gegen Ende des Dünstvorgangs hinzugefügt, ebenso wie die Hälfte der Pinienkerne, die vorher ein wenig angeröstet werden.
Schließlich wird das Apfelchaos mit Pfeffer, Petersilie, Salz und Muskat gewürzt und etwas Zitronensaft und Zitronenzesten hinzugefügt. Die Masse wird nun in ein hohes Gefäß gefüllt, in dem später püriert werden soll.
Jetzt zur Leber. Ich habe sie erst angebraten und dann im Backofen weiterbacken lassen, bis sie fast von selbst zerfallen ist. Ich habe keine Ahnung, ob das so sein muss, aber ich wollte sicher gehen, dass das Zeug gar ist, weil es sich um Teile vom Huhn (bzw. Hahn) handelte und da soll man ja vorsichtig sein.
Schließlich habe ich die Leber zur Apfelmasse gekippt und püriert. Zum Schluss wird die Butter zum schmelzen gebracht und unter die Lebermasse gerührt. Da mir die Masse zu süß war habe ich noch Zitronensaft unter die Butter gerührt. Ganz am Ende werden dann noch die übriggelassenen Maronen und Pinienkerne sowie etwas Petersilie zum Aufhübschen untergerührt. Wer's gerne glatt mag, püriert eben vorher schon alles mit.

Die Lebermasse habe ich in kleine Förmchen gefüllt und etwa 4 Stunden im Kühlschrank gelassen. Das reichte, die Masse wurde fest und ließ sich wunderbar aus den Formen lösen. Am nächsten Tag schmeckte die Pastete jedoch noch besser. Diese Dinge müssen scheinbar doch nochmal durchziehen, um richtig gut zu werden.

Dazu habe ich die restlichen Cranberries mit zwei Äpfeln und (natürlich) Weißwein weich köcheln lassen und später etwas Schokolade hinzugefügt. Das war quasi die Soßenzugabe.

Außerdem gab es dazu Feldsalat mit Zitronendressing (ich wollte einen Ausgleich zu der immer noch sehr süßen Pastete schaffen), zwei Scheiben Galiamelone und gebackene Apfelscheiben. Dazu habe ich eine Scheibe Ciabatta in Olivenöl angebraten. Den Rest des Brots habe ich aus Faulheit so auf den Tisch gestellt...
Ach ja und Maronen! Frische, im Ofen gebackene Maronen gab es auch dazu... So, ich glaube das war's... und lecker war's :-)

Montag, 26. September 2011

Der erste Versuch

2011-09-25-20-39-42
  1. Ei
  2. Pilz
  3. Zander
  4. Spaghetti
  5. Frühlingszwiebeln
Ich entschied mich zu den Spaghetti eine etwas abgewandelte Carbonarasoße mit Pilzen und Frühlingszwiebeln zu machen. Den Zander wollte ich zusammen mit Frühlingszwiebeln im Backofen garen. Beides sollte eigentlich einen Hauch von Koriander abkriegen, aber den habe ich ja leider vergessen zu kaufen.

Nunja, ich briet also die Pilze ohne Fett und in einzelnen Durchgängen in einem großen Topf an. Ich hatte mal gehört, dass so der Geschmack der Champignons intensiver werden soll. Irgendwie gefiel mir aber der leicht verbrannte Geruch der dritten Fuhre nicht mehr, so dass ich dann doch zu Öl und Butter griff. Nachdem die Pilze angebraten waren tat ich dasselbe mit den Frühlingszwiebeln und schmiss die Pilze zusammen mit einer handvoll Petersilie hinterher, um schließlich das ganze Chaos mit Weisswein und Zitrone abzulöschen und einköcheln zu lassen. Ha! Knoblauch vergessen! Den habe ich dann noch hinterher gepresst. Gesalzen und gepfeffert natürlich und fertig war der erste Schritt. Dann wurden die Nudeln gekocht und währenddessen die Carbonara angerührt. Dafür habe ich ein Stückchen Butter mit dem Mixer schaumig geschlagen und dann einige Eigelb hinzugefügt, bis ich das Gefühl hatte es reicht mengenmäßig für die gefräßige Bande aus (ich glaube es waren 6 Eigelb). Salz, Pfeffer und Muskat hinzu und schließlich noch eine ganze Menge Parmesan gepaart mit einigen Zitronenzesten, was bei mir eher ein plumper Abrieb war, der aber dennoch seinen Dienst erfüllt hat. Nochmal ordentlich durchgeschlagen und fertig war die Carbonara. Die Nudeln habe ich dann erst unter die Pilze gemischt und ganz am Ende habe ich die Eimasse hinzugefügt. Ich muss sagen, dass ich eigentlich ein wenig Angst hatte Rührei zu produzieren (wie man merkt war das meine erste carbonaraähnliche Erfahrung...), aber alles funktionierte vorzüglich und die Soße lullte die Spaghetti in Form eines dünnen Films ein.

Irgendwann dazwischen habe ich den Fisch verwurstet. Die drei S (säubern, säuern, salzen) wurden von mir schier vorbildlich als Vorbereitung für einen beherzten Wurf in die Pfanne durchgeführt.
Irgendwie dachte ich, dass der Fisch ein wenig in der Pfanne bräunen sollte, um dann im Backofen nachzugaren. Doch nein! Er ist nicht braun geworden. Das hat ihm jedoch nicht geholfen, er ist trotzdem in Gesellschaft von Frühlingszwiebeln, Olivenöl, Butter, Wein, Zitronensaft, einer Scheibe Zitrone, Zitronenzesten (äh, Abriebmasse), Pepperoni und Petersilie, modebewusst in ein silbernes Mäntelchen gewandet, im Ofen gelandet.
Der Fisch war tatsächlich mein persönlicher Favorit. Die Champignons waren für meine Begriffe eher langweilig als Unterstützung einer Carbonarasoße und so werde ich es das nächstes Mal doch lieber mit Schinken probieren. Aber der Fisch... hmmm...

Donnerstag, 22. September 2011

Kürbis muss her...

...denn der Blick auf den Kantinenspeiseplan hat mich heute erleuchtet! Kürbispesto wird es morgen geben, aber ich komme dem Kantinenkoch zuvor und mache das heute abend noch.

Ich glaube ich werde den Kürbis mit ein wenig Salbei (der Bio-Salbei ist eben noch übrig) im Backofen garen lassen und dann zusammen mit Knoblauch, Majoran, gerösteten Pinienkernen und Parmesan pürieren. Mal sehen wie's wird.

Oh, hab ich Hunger!!

Dienstag, 20. September 2011

Die Geschichte von Ziegenkäse und Mangold

Gibt es wirklich sowas wie Freizeitstress? Bei mir schon! Ich schaffe es immer. Entweder ich unterschätze zu überbrückende Distanzen, den Verkehr oder auch meine Badezimmeraufenthalte, oder ich überschätze meine Beine, die KVB oder meine telekinetischen Fähigkeiten bei dem Versuch auf die Schnelle ein Taxi oder ein DB-Bike vor der Haustüre vorzufinden.
Also, entweder liegt es daran, dass die Puffer zwischen meinen Terminen zu klein sind, oder ich verfalle in Hektik, weil ich nicht auf die Uhr geschaut habe und feststellen musste, dass die Situation in der ich mich zum Zeitpunkt X befand so schön war, dass ich daraus kurzerhand X + Y gemacht habe (wobei Y hier eine beliebige Größe zwischen 0,5 bis 24 Stunden sein kann).

Das ist die Basis zum besseren Verständnis der Entstehungsgeschichte des folgenden Rezeptes.

Es begab sich eines Tages, dass ich mit meiner Mutter und einigen Freunden an einer Führung über das Dach des Kölner Doms teilnahm. Um 12 Uhr mittags! Die Führung war sehr schön und dauerte etwa eine Stunde. Für abends hatten mein Bruder, meine Schwägerin und ich geplant unsere Eltern zu bekochen und ich war für die Vorspeise zuständig. Um 19 Uhr! Das erschien mir wie eine kleine Ewigkeit, auch wenn ich noch nicht genau wusste, was ich machen wollte. Aber das, so dachte ich mir, würde ich mir dann nachmittags nach der Domführung überlegen. Während meine Mutter vernünftig war und nach hause ging, kam es für mich anders. Wir gingen noch auf einen Halven Hahn und ein paar Kölsch ins Gaffel am Dom und eh wir uns versahen, hatten wir auf dem vermeintlichen Heimweg einen Kaffee im Nespresso-Laden abgestaubt, der unsere Trinkfestigkeit schlagartig wiederherstellte, so dass wir uns plötzlich an einem Tisch im Früh wiederfanden, wo wir uns versicherten, wir seien stark genug für weitere 10 - 20 Kölsch. Und schon war es wieder X + Y Uhr und ich sah mich schon vorspeisenlos bei meinem Bruder aufschlagen.
Aus schlechtem Gewissen und Not suchte ich Rat bei meinen Freunden. Skurrile Vorschläge für Vorspeisen häuften sich bis zu dem Punkt an dem der schweizer Freund meiner Freundin Kristina mir vorschlug einfach ein wenig Ton zu pürieren. Jetzt, dachte ich, schlägt doch der Dicke Pitter dreizehn, jetzt ist's vorbei, einer von uns verträgt doch das Bier nicht.
Aber nein, es handelte sich lediglich um eine Sprachbarriere. Thon -nicht Ton- sollte es heissen, der Schweizer an sich spricht dann wohl von Thunfisch. Wieder was dazugelernt, aber immer noch nicht schlauer.
Tatsächlich habe ich es geschafft pünktlich zu sein, vorher eingekauft zu haben und soweit ich mich erinnere, habe ich sogar noch geduscht und mich umgezogen. Inklusive Fahrt mit der KVB (und der Kölner an sich weiss, was das bedeutet) brauchte ich 1,5 Stunden. Während ich versuchte das Kleingeld für die Fahrkarte aus der Tasche zu kramen, kombinierte ich mir in meinem Wahn dann Folgendes zusammen:

Gebackener Ziegenkäse mit Mangold und Rettich

(für 6 Personen)

Für das Mangoldgemüse:
  • 1 große Chilischote
  • 1 etwa daumengroßes Stück Ingwer
  • Etwa 2-3 Handvoll Cranberries
  • 1 Mangold
  • 2 Zitronen
  • Frischer Thymian
  • Etwas Honig
  • Salz
  • Pfeffer
  • Muskatnuss
  • 2 – 3 Teelöffel Saure Sahne
  • Öl
Für den Ziegenkäse:
  • 6 Scheiben Ziegenkäse
  • 6 Scheiben Rettich
  • 3-6 Scheiben gekochter Schinken
  • Eine Handvoll Cranberries
  • Etwas Honig
  • Frischer Thymian
  • Olivenöl
Zubereitung:

Die Rettichscheiben in eine geölte Auflaufform legen und den Schinken darauf drapieren, anschließend den Ziegenkäse darüber legen und mit Cranberries und Thymianzweigen garnieren. Schließlich etwas Honig über Käse, Cranberries und Thymian träufeln. Der Käse kann in den vorgeheizten Ofen, wenn man beginnt das Gemüse zu garen. Bei mittlerer Temperatur bei Ober- und Unterhitze und gegen Ende noch ein paar Minuten unter den Grill bis der Käse golden wird und der Honig schön vom Thymian tropft.

Chilis, Ingwer , Cranberries und die weissen Strünke des Mangold würfeln und die grünen Mangoldblätter in Streifen schneiden. Zitronen pressen. Öl in einer Pfanne erhitzen und Chilis, Ingwer, Cranberries und die Mangoldstrünke mit etwas Honig anbraten. Mit Zitronensaft ablöschen und Thymianzweig hinzugeben. Salzen und ein paar Esslöffel Wasser hinzugeben, damit die Mangoldstrünke etwas weich werden können. Schließlich das Mangoldgrün und bei Bedarf noch Wasser hinzugeben. Den Mangold zusammenfallen lassen und anschließend mit Pfeffer, Muskat und Sahne abschmecken.

Das Gemüse auf Teller geben und den leicht gebräunten Ziegenkäse darauf legen.

Ich habe es danach nochmal mit Spinat versucht, weil ich keinen Mangold gefunden habe, aber das hat mir nicht so gut gefallen. Es ist auf jeden Fall das optimale Gericht für Leute mit schlechtem Zeitgefühl, die noch schnell was auf den Tisch bringen wollen. Not macht eben doch erfinderisch...

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