Sonntag, 9. Oktober 2011

Versuch 2: Leberpastete

2011-10-09-19-35-26

Leber? Kastanien? Pinienkerne? Hilfe...dachte ich... was nun? Letztendlich passte es eigentlich ganz gut zusammen und entwickelte sich, nachdem ich noch Äpfel und Cranberries auf die Zutatenliste gesetzt hatte, zu einem wunderbaren Herbstgericht.

Ich hatte mir vorgenommen Leberpastete mit Maronen und Pinienkernen zu machen und eigentlich wollte ich alles schon am Samstag vorbereiten, damit die Pastete schön im Kühlschrank vor sich hin ziehen und stocken könnte. Aber wie immer habe ich die Zeit nicht richtig eingeschätzt und stand unversehens erst um halb neun im Supermarkt. Frische Kräuter? Fehlanzeige! Nur noch Basilikum, krause Petersilie und Bohnenkraut. Leber? Noch fünf Pakete Hähnchenleber à ca. 500g, die ich mir komplett in den Einkaufskorb warf, der eh schon so voll war, dass sich der Griff durchbog. Ich verfluchte mich dafür, dass ich mir keinen Wagen geholt hatte und schleppte mich mittelelegant durch den Laden.

Uff, an Kochen war nicht mehr zu denken. Stattdessen bearbeitete ich meine eigene Leber indem ich mir zusammen mit Steffi schonmal ein Weinschörlchen in der Bar meines Vertrauens gönnte. Ich würde eben einfach am Sonntag ganz früh aufstehen...

Gedacht, getan! Um Punkt halb eins stand ich vor etwa zwei Kilo Leber und ekelte mich ein wenig. Wieviel brauchte ich überhaupt? Das Rezept an dem ich mich orientieren wollte sagte etwas von 500g Leber für eine Portion. Ich war verwirrt, konnte es nicht glauben, hatte mich aber doch so sehr davon in die Irre führen lassen, dass ich nun doch fünf Pfund leber im Kühlschrank hatte, wovon ich nach einigem Kopfschütteln doch erstmal nur drei verarbeitete. Das vierte Pfund kam dann doch noch in's Spiel, als ich sah welche Menge an anderen Zutaten sich anhäufte. Ich hab's halt nicht so mit Mengen und bin der Ansicht, man habe besser zuviel, als zu wenig. Unter diesem Aspekt ist mir allerdings immer noch nicht klar, warum ich nur 80 Gramm Schinken gekauft habe. Wie -um Himmels Willen- sollen 80 Gramm Schinken es mit zwei Kilo Leber aufnehmen?!

Nun aber endlich: Das Rezept!


Man nehme kiloweise Leber....

Also, ich bin fest davon überzeugt, dass dies ein Rezept ist, das man nach Gefühl machen kann und das trotzdem immer funktioniert. Man nehme einfach Leber und füge hinzu worauf man Lust hat....So! Aber ich schreibe es trotzdem nochmal so ungefähr auf.
  1. ich hatte etwa 2 kg Leber (in meinem Fall Hähnchenleber)
  2. 4 Äpfel
  3. vorgekochte Maronen (nach Belieben, ich hatte 2 Pakete à 250 g ...glaube ich)
  4. Pinienkerne (etwa 100-150g)
  5. 80g! Katenschinken (hier würde ich wohl eher etwa 400g nehmen, um der Menge Leber gerecht zu werden, aber es hat auch so geschmeckt, wahrscheinlich kann man es auch einfach weglassen)
  6. 2 dicke Zwiebeln
  7. 1-2 handvoll Cranberries (getrocknet)
  8. 2 Chilis (kann aber auch ruhig mehr vertragen)
  9. 3-4 Zehen Knoblauch (auch hier: je nach Geschmack)
  10. 150 - 200g Butter
  11. 2-3 Zitronen
  12. Petersilie
  13. Rosmarin
  14. etwas Muskatnuss
  15. Pfeffer, Salz
Zuerst wird der Schinken ausgelassen und mit ein wenig Olivenöl Zwiebeln, Äpfel, Cranberries, Chilis, Rosmarin und Knoblauch angedünstet, bis die Äpfel weich werden. Natürlich habe ich wieder alles mit Weißwein abgelöscht und einköcheln lassen. Die Hälfte der vorgekochten Maronen wird gegen Ende des Dünstvorgangs hinzugefügt, ebenso wie die Hälfte der Pinienkerne, die vorher ein wenig angeröstet werden.
Schließlich wird das Apfelchaos mit Pfeffer, Petersilie, Salz und Muskat gewürzt und etwas Zitronensaft und Zitronenzesten hinzugefügt. Die Masse wird nun in ein hohes Gefäß gefüllt, in dem später püriert werden soll.
Jetzt zur Leber. Ich habe sie erst angebraten und dann im Backofen weiterbacken lassen, bis sie fast von selbst zerfallen ist. Ich habe keine Ahnung, ob das so sein muss, aber ich wollte sicher gehen, dass das Zeug gar ist, weil es sich um Teile vom Huhn (bzw. Hahn) handelte und da soll man ja vorsichtig sein.
Schließlich habe ich die Leber zur Apfelmasse gekippt und püriert. Zum Schluss wird die Butter zum schmelzen gebracht und unter die Lebermasse gerührt. Da mir die Masse zu süß war habe ich noch Zitronensaft unter die Butter gerührt. Ganz am Ende werden dann noch die übriggelassenen Maronen und Pinienkerne sowie etwas Petersilie zum Aufhübschen untergerührt. Wer's gerne glatt mag, püriert eben vorher schon alles mit.

Die Lebermasse habe ich in kleine Förmchen gefüllt und etwa 4 Stunden im Kühlschrank gelassen. Das reichte, die Masse wurde fest und ließ sich wunderbar aus den Formen lösen. Am nächsten Tag schmeckte die Pastete jedoch noch besser. Diese Dinge müssen scheinbar doch nochmal durchziehen, um richtig gut zu werden.

Dazu habe ich die restlichen Cranberries mit zwei Äpfeln und (natürlich) Weißwein weich köcheln lassen und später etwas Schokolade hinzugefügt. Das war quasi die Soßenzugabe.

Außerdem gab es dazu Feldsalat mit Zitronendressing (ich wollte einen Ausgleich zu der immer noch sehr süßen Pastete schaffen), zwei Scheiben Galiamelone und gebackene Apfelscheiben. Dazu habe ich eine Scheibe Ciabatta in Olivenöl angebraten. Den Rest des Brots habe ich aus Faulheit so auf den Tisch gestellt...
Ach ja und Maronen! Frische, im Ofen gebackene Maronen gab es auch dazu... So, ich glaube das war's... und lecker war's :-)

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