Die Geschichte von Ziegenkäse und Mangold
Gibt es wirklich sowas wie Freizeitstress? Bei mir schon! Ich schaffe es immer. Entweder ich unterschätze zu überbrückende Distanzen, den Verkehr oder auch meine Badezimmeraufenthalte, oder ich überschätze meine Beine, die KVB oder meine telekinetischen Fähigkeiten bei dem Versuch auf die Schnelle ein Taxi oder ein DB-Bike vor der Haustüre vorzufinden.
Also, entweder liegt es daran, dass die Puffer zwischen meinen Terminen zu klein sind, oder ich verfalle in Hektik, weil ich nicht auf die Uhr geschaut habe und feststellen musste, dass die Situation in der ich mich zum Zeitpunkt X befand so schön war, dass ich daraus kurzerhand X + Y gemacht habe (wobei Y hier eine beliebige Größe zwischen 0,5 bis 24 Stunden sein kann).
Das ist die Basis zum besseren Verständnis der Entstehungsgeschichte des folgenden Rezeptes.
Es begab sich eines Tages, dass ich mit meiner Mutter und einigen Freunden an einer Führung über das Dach des Kölner Doms teilnahm. Um 12 Uhr mittags! Die Führung war sehr schön und dauerte etwa eine Stunde. Für abends hatten mein Bruder, meine Schwägerin und ich geplant unsere Eltern zu bekochen und ich war für die Vorspeise zuständig. Um 19 Uhr! Das erschien mir wie eine kleine Ewigkeit, auch wenn ich noch nicht genau wusste, was ich machen wollte. Aber das, so dachte ich mir, würde ich mir dann nachmittags nach der Domführung überlegen. Während meine Mutter vernünftig war und nach hause ging, kam es für mich anders. Wir gingen noch auf einen Halven Hahn und ein paar Kölsch ins Gaffel am Dom und eh wir uns versahen, hatten wir auf dem vermeintlichen Heimweg einen Kaffee im Nespresso-Laden abgestaubt, der unsere Trinkfestigkeit schlagartig wiederherstellte, so dass wir uns plötzlich an einem Tisch im Früh wiederfanden, wo wir uns versicherten, wir seien stark genug für weitere 10 - 20 Kölsch. Und schon war es wieder X + Y Uhr und ich sah mich schon vorspeisenlos bei meinem Bruder aufschlagen.
Aus schlechtem Gewissen und Not suchte ich Rat bei meinen Freunden. Skurrile Vorschläge für Vorspeisen häuften sich bis zu dem Punkt an dem der schweizer Freund meiner Freundin Kristina mir vorschlug einfach ein wenig Ton zu pürieren. Jetzt, dachte ich, schlägt doch der Dicke Pitter dreizehn, jetzt ist's vorbei, einer von uns verträgt doch das Bier nicht.
Aber nein, es handelte sich lediglich um eine Sprachbarriere. Thon -nicht Ton- sollte es heissen, der Schweizer an sich spricht dann wohl von Thunfisch. Wieder was dazugelernt, aber immer noch nicht schlauer.
Tatsächlich habe ich es geschafft pünktlich zu sein, vorher eingekauft zu haben und soweit ich mich erinnere, habe ich sogar noch geduscht und mich umgezogen. Inklusive Fahrt mit der KVB (und der Kölner an sich weiss, was das bedeutet) brauchte ich 1,5 Stunden. Während ich versuchte das Kleingeld für die Fahrkarte aus der Tasche zu kramen, kombinierte ich mir in meinem Wahn dann Folgendes zusammen:
Gebackener Ziegenkäse mit Mangold und Rettich
(für 6 Personen)
Für das Mangoldgemüse:
Die Rettichscheiben in eine geölte Auflaufform legen und den Schinken darauf drapieren, anschließend den Ziegenkäse darüber legen und mit Cranberries und Thymianzweigen garnieren. Schließlich etwas Honig über Käse, Cranberries und Thymian träufeln. Der Käse kann in den vorgeheizten Ofen, wenn man beginnt das Gemüse zu garen. Bei mittlerer Temperatur bei Ober- und Unterhitze und gegen Ende noch ein paar Minuten unter den Grill bis der Käse golden wird und der Honig schön vom Thymian tropft.
Chilis, Ingwer , Cranberries und die weissen Strünke des Mangold würfeln und die grünen Mangoldblätter in Streifen schneiden. Zitronen pressen. Öl in einer Pfanne erhitzen und Chilis, Ingwer, Cranberries und die Mangoldstrünke mit etwas Honig anbraten. Mit Zitronensaft ablöschen und Thymianzweig hinzugeben. Salzen und ein paar Esslöffel Wasser hinzugeben, damit die Mangoldstrünke etwas weich werden können. Schließlich das Mangoldgrün und bei Bedarf noch Wasser hinzugeben. Den Mangold zusammenfallen lassen und anschließend mit Pfeffer, Muskat und Sahne abschmecken.
Das Gemüse auf Teller geben und den leicht gebräunten Ziegenkäse darauf legen.
Ich habe es danach nochmal mit Spinat versucht, weil ich keinen Mangold gefunden habe, aber das hat mir nicht so gut gefallen. Es ist auf jeden Fall das optimale Gericht für Leute mit schlechtem Zeitgefühl, die noch schnell was auf den Tisch bringen wollen. Not macht eben doch erfinderisch...
Also, entweder liegt es daran, dass die Puffer zwischen meinen Terminen zu klein sind, oder ich verfalle in Hektik, weil ich nicht auf die Uhr geschaut habe und feststellen musste, dass die Situation in der ich mich zum Zeitpunkt X befand so schön war, dass ich daraus kurzerhand X + Y gemacht habe (wobei Y hier eine beliebige Größe zwischen 0,5 bis 24 Stunden sein kann).
Das ist die Basis zum besseren Verständnis der Entstehungsgeschichte des folgenden Rezeptes.
Es begab sich eines Tages, dass ich mit meiner Mutter und einigen Freunden an einer Führung über das Dach des Kölner Doms teilnahm. Um 12 Uhr mittags! Die Führung war sehr schön und dauerte etwa eine Stunde. Für abends hatten mein Bruder, meine Schwägerin und ich geplant unsere Eltern zu bekochen und ich war für die Vorspeise zuständig. Um 19 Uhr! Das erschien mir wie eine kleine Ewigkeit, auch wenn ich noch nicht genau wusste, was ich machen wollte. Aber das, so dachte ich mir, würde ich mir dann nachmittags nach der Domführung überlegen. Während meine Mutter vernünftig war und nach hause ging, kam es für mich anders. Wir gingen noch auf einen Halven Hahn und ein paar Kölsch ins Gaffel am Dom und eh wir uns versahen, hatten wir auf dem vermeintlichen Heimweg einen Kaffee im Nespresso-Laden abgestaubt, der unsere Trinkfestigkeit schlagartig wiederherstellte, so dass wir uns plötzlich an einem Tisch im Früh wiederfanden, wo wir uns versicherten, wir seien stark genug für weitere 10 - 20 Kölsch. Und schon war es wieder X + Y Uhr und ich sah mich schon vorspeisenlos bei meinem Bruder aufschlagen.
Aus schlechtem Gewissen und Not suchte ich Rat bei meinen Freunden. Skurrile Vorschläge für Vorspeisen häuften sich bis zu dem Punkt an dem der schweizer Freund meiner Freundin Kristina mir vorschlug einfach ein wenig Ton zu pürieren. Jetzt, dachte ich, schlägt doch der Dicke Pitter dreizehn, jetzt ist's vorbei, einer von uns verträgt doch das Bier nicht.
Aber nein, es handelte sich lediglich um eine Sprachbarriere. Thon -nicht Ton- sollte es heissen, der Schweizer an sich spricht dann wohl von Thunfisch. Wieder was dazugelernt, aber immer noch nicht schlauer.
Tatsächlich habe ich es geschafft pünktlich zu sein, vorher eingekauft zu haben und soweit ich mich erinnere, habe ich sogar noch geduscht und mich umgezogen. Inklusive Fahrt mit der KVB (und der Kölner an sich weiss, was das bedeutet) brauchte ich 1,5 Stunden. Während ich versuchte das Kleingeld für die Fahrkarte aus der Tasche zu kramen, kombinierte ich mir in meinem Wahn dann Folgendes zusammen:
Gebackener Ziegenkäse mit Mangold und Rettich
(für 6 Personen)
Für das Mangoldgemüse:
- 1 große Chilischote
- 1 etwa daumengroßes Stück Ingwer
- Etwa 2-3 Handvoll Cranberries
- 1 Mangold
- 2 Zitronen
- Frischer Thymian
- Etwas Honig
- Salz
- Pfeffer
- Muskatnuss
- 2 – 3 Teelöffel Saure Sahne
- Öl
- 6 Scheiben Ziegenkäse
- 6 Scheiben Rettich
- 3-6 Scheiben gekochter Schinken
- Eine Handvoll Cranberries
- Etwas Honig
- Frischer Thymian
- Olivenöl
Die Rettichscheiben in eine geölte Auflaufform legen und den Schinken darauf drapieren, anschließend den Ziegenkäse darüber legen und mit Cranberries und Thymianzweigen garnieren. Schließlich etwas Honig über Käse, Cranberries und Thymian träufeln. Der Käse kann in den vorgeheizten Ofen, wenn man beginnt das Gemüse zu garen. Bei mittlerer Temperatur bei Ober- und Unterhitze und gegen Ende noch ein paar Minuten unter den Grill bis der Käse golden wird und der Honig schön vom Thymian tropft.
Chilis, Ingwer , Cranberries und die weissen Strünke des Mangold würfeln und die grünen Mangoldblätter in Streifen schneiden. Zitronen pressen. Öl in einer Pfanne erhitzen und Chilis, Ingwer, Cranberries und die Mangoldstrünke mit etwas Honig anbraten. Mit Zitronensaft ablöschen und Thymianzweig hinzugeben. Salzen und ein paar Esslöffel Wasser hinzugeben, damit die Mangoldstrünke etwas weich werden können. Schließlich das Mangoldgrün und bei Bedarf noch Wasser hinzugeben. Den Mangold zusammenfallen lassen und anschließend mit Pfeffer, Muskat und Sahne abschmecken.
Das Gemüse auf Teller geben und den leicht gebräunten Ziegenkäse darauf legen.
Ich habe es danach nochmal mit Spinat versucht, weil ich keinen Mangold gefunden habe, aber das hat mir nicht so gut gefallen. Es ist auf jeden Fall das optimale Gericht für Leute mit schlechtem Zeitgefühl, die noch schnell was auf den Tisch bringen wollen. Not macht eben doch erfinderisch...
Sanuscha - 20. Sep, 00:45