Dienstag, 20. September 2011

Die Geschichte von Ziegenkäse und Mangold

Gibt es wirklich sowas wie Freizeitstress? Bei mir schon! Ich schaffe es immer. Entweder ich unterschätze zu überbrückende Distanzen, den Verkehr oder auch meine Badezimmeraufenthalte, oder ich überschätze meine Beine, die KVB oder meine telekinetischen Fähigkeiten bei dem Versuch auf die Schnelle ein Taxi oder ein DB-Bike vor der Haustüre vorzufinden.
Also, entweder liegt es daran, dass die Puffer zwischen meinen Terminen zu klein sind, oder ich verfalle in Hektik, weil ich nicht auf die Uhr geschaut habe und feststellen musste, dass die Situation in der ich mich zum Zeitpunkt X befand so schön war, dass ich daraus kurzerhand X + Y gemacht habe (wobei Y hier eine beliebige Größe zwischen 0,5 bis 24 Stunden sein kann).

Das ist die Basis zum besseren Verständnis der Entstehungsgeschichte des folgenden Rezeptes.

Es begab sich eines Tages, dass ich mit meiner Mutter und einigen Freunden an einer Führung über das Dach des Kölner Doms teilnahm. Um 12 Uhr mittags! Die Führung war sehr schön und dauerte etwa eine Stunde. Für abends hatten mein Bruder, meine Schwägerin und ich geplant unsere Eltern zu bekochen und ich war für die Vorspeise zuständig. Um 19 Uhr! Das erschien mir wie eine kleine Ewigkeit, auch wenn ich noch nicht genau wusste, was ich machen wollte. Aber das, so dachte ich mir, würde ich mir dann nachmittags nach der Domführung überlegen. Während meine Mutter vernünftig war und nach hause ging, kam es für mich anders. Wir gingen noch auf einen Halven Hahn und ein paar Kölsch ins Gaffel am Dom und eh wir uns versahen, hatten wir auf dem vermeintlichen Heimweg einen Kaffee im Nespresso-Laden abgestaubt, der unsere Trinkfestigkeit schlagartig wiederherstellte, so dass wir uns plötzlich an einem Tisch im Früh wiederfanden, wo wir uns versicherten, wir seien stark genug für weitere 10 - 20 Kölsch. Und schon war es wieder X + Y Uhr und ich sah mich schon vorspeisenlos bei meinem Bruder aufschlagen.
Aus schlechtem Gewissen und Not suchte ich Rat bei meinen Freunden. Skurrile Vorschläge für Vorspeisen häuften sich bis zu dem Punkt an dem der schweizer Freund meiner Freundin Kristina mir vorschlug einfach ein wenig Ton zu pürieren. Jetzt, dachte ich, schlägt doch der Dicke Pitter dreizehn, jetzt ist's vorbei, einer von uns verträgt doch das Bier nicht.
Aber nein, es handelte sich lediglich um eine Sprachbarriere. Thon -nicht Ton- sollte es heissen, der Schweizer an sich spricht dann wohl von Thunfisch. Wieder was dazugelernt, aber immer noch nicht schlauer.
Tatsächlich habe ich es geschafft pünktlich zu sein, vorher eingekauft zu haben und soweit ich mich erinnere, habe ich sogar noch geduscht und mich umgezogen. Inklusive Fahrt mit der KVB (und der Kölner an sich weiss, was das bedeutet) brauchte ich 1,5 Stunden. Während ich versuchte das Kleingeld für die Fahrkarte aus der Tasche zu kramen, kombinierte ich mir in meinem Wahn dann Folgendes zusammen:

Gebackener Ziegenkäse mit Mangold und Rettich

(für 6 Personen)

Für das Mangoldgemüse:
  • 1 große Chilischote
  • 1 etwa daumengroßes Stück Ingwer
  • Etwa 2-3 Handvoll Cranberries
  • 1 Mangold
  • 2 Zitronen
  • Frischer Thymian
  • Etwas Honig
  • Salz
  • Pfeffer
  • Muskatnuss
  • 2 – 3 Teelöffel Saure Sahne
  • Öl
Für den Ziegenkäse:
  • 6 Scheiben Ziegenkäse
  • 6 Scheiben Rettich
  • 3-6 Scheiben gekochter Schinken
  • Eine Handvoll Cranberries
  • Etwas Honig
  • Frischer Thymian
  • Olivenöl
Zubereitung:

Die Rettichscheiben in eine geölte Auflaufform legen und den Schinken darauf drapieren, anschließend den Ziegenkäse darüber legen und mit Cranberries und Thymianzweigen garnieren. Schließlich etwas Honig über Käse, Cranberries und Thymian träufeln. Der Käse kann in den vorgeheizten Ofen, wenn man beginnt das Gemüse zu garen. Bei mittlerer Temperatur bei Ober- und Unterhitze und gegen Ende noch ein paar Minuten unter den Grill bis der Käse golden wird und der Honig schön vom Thymian tropft.

Chilis, Ingwer , Cranberries und die weissen Strünke des Mangold würfeln und die grünen Mangoldblätter in Streifen schneiden. Zitronen pressen. Öl in einer Pfanne erhitzen und Chilis, Ingwer, Cranberries und die Mangoldstrünke mit etwas Honig anbraten. Mit Zitronensaft ablöschen und Thymianzweig hinzugeben. Salzen und ein paar Esslöffel Wasser hinzugeben, damit die Mangoldstrünke etwas weich werden können. Schließlich das Mangoldgrün und bei Bedarf noch Wasser hinzugeben. Den Mangold zusammenfallen lassen und anschließend mit Pfeffer, Muskat und Sahne abschmecken.

Das Gemüse auf Teller geben und den leicht gebräunten Ziegenkäse darauf legen.

Ich habe es danach nochmal mit Spinat versucht, weil ich keinen Mangold gefunden habe, aber das hat mir nicht so gut gefallen. Es ist auf jeden Fall das optimale Gericht für Leute mit schlechtem Zeitgefühl, die noch schnell was auf den Tisch bringen wollen. Not macht eben doch erfinderisch...

Montag, 19. September 2011

Spieltag 1: es geht los!

Geschafft! Die Einkaufsliste steht:
  1. Ei
  2. Pilze
  3. Zander
  4. Spaghetti
  5. Frühlingszwiebeln
Ich habe auch schon eine Idee!

Ein nahrhaftes Wochenende

Ich muss mich wirklich wundern, dass mich die vergangene Woche nicht zur Explosion getrieben hat. Montags mit einem Bohneneintopf in der Kantine beginnend, musste sich mein Magen im Verlauf der Woche auch weiterhin mit Hülsenfrüchten und ähnlich blasiertem Zeug auseinandersetzen. Bohneneintopf, türkische Hackfleischspieße, Chili con carne von Mama, Tapas (auch hier wieder Hackbällchen), Flammkuchen, Federweißer, Steak... Autsch! Eigentlich! Aber mein Magen (hier klopf ich mir zufrieden auf die Plauze) hat das einwandfrei gemeistert. Kein Grummeln, kein Murren, eben keine Klagen von meinem persönlichen Lieblingsfreund und -helfer.
Und jetzt -kaum verdaut- kommt schon wieder Sehnsucht nach all den völlenden Genüssen auf, während ich hier noch im tristen Büroschick sitze und verzweifelt am Boden eines Joghurtbechers kratze, obwohl ich doch weiss, dass zu hause noch die Reste von gestern aufgewärmt werden wollen.

350 g Steak - El Gaucho
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Samstag, 17. September 2011

Wie schwer kann es denn sein...

...Salbei zu finden? Zwei eigentlich gut sortierte große Supermärkte ohne ein einziges Blättchen Salbei... Letztendlich hab ich dann ein kleines Sträußchen mit leicht welken Blättern im Biosupermarkt ergattert.

Exkurs: Essen für die Eltern

Morgen abend kommen meine Eltern zum Essen. Meine Eltern essen gerne und wissen gutes Essen ebenso zu schätzen, wie mein Bruder und ich. Mit Leidenschaft, Freude und manchmal Verzweiflung werden Speisen gekocht und vertilgt. Daher kommt wohl meine Idee, dass es wohl ein Gen sein muss, das mich an die Töpfe treibt. Naja, Gene und Sozialisation und mit Sicherheit die Familienurlaube in Italien.
Jahrelang sind wir jeden Sommer in ein wunderschönes Hotel an einem kleinen norditalienischen See gefahren. Dort wurde nichts weiter getan als Essen und Schwimmen. Es war herrlich! Selbst die weichen weissen italienischen Brötchen, die mit nichts weiter als Butter und Marmelade zum Frühstück gereicht wurden habe ich geliebt. Manchmal wurde aber auch zusätzlich noch eine wunderbare, hauchdünne Mailänder Salami dazubestellt, die sich in meiner Erinnerung zur besten Wurst aller Zeiten stilisiert. Mittags und abends gab es jeweils ein dreigängiges Menü, das man morgens schon wählen konnte. Zur Vorspeise etwa Pasta oder andere Vorspeisen wie das Lieblingsgericht meines Vaters: Vitello Tonnato. Als Hauptspeise dann immer etwas mit Fleisch oder Fisch, wunderbarem Gemüse und verschiedensten Beilagen. Immer gab es Salat zum selber anmachen dazu und diesen Geruch von Essig und Öl habe ich danach nie wieder so gerochen. Die Nachspeise war leicht gehalten, ohne weiteres Zutun bekam man kleine mit Wasser gefüllte Silberschälchen und eine große Schale Obst, das man in dem gelieferten Wasser selber waschen konnte. Pflaumen, Aprikosen, Pfirsiche, was das Herz begehrt. In besonders hungrigen Fällen konnte man sich noch einen Joghurt oder etwas vom Käsewagen bestellen. Damals lernte ich den wunderbaren Taleggio kenne, einen Käse, in den ich mich bis heute reinlegen könnte.
Und die Düfte waren so unglaublich. Wenn ich an diese Urlaube zurückdenke kommen die Gerüche zurück, als hätte ich sie gestern erst erschnuppert. Da war der Geruch der frischen Bettwäsche, die jeden Tag gewaschen und draussen aufgehängt wurde. Der Geruch von Sonne und See. Und schließlich die Aromen der wunderbaren italienischen Küche, die mir in die Nase schossen, wenn ich hungrig vom Schwimmen mit nackten Füssen über den heissen Asphalt der Straße, die den Lido vom Hotel trennten, in Richtung Speisesaal stürmte. Die Fülle von Gerüchen dieser Zeit hat mich immer zufrieden und glücklich sein lassen. Wahrscheinlich hat sich genau deswegen eine so große Leidenschaft für Asien und vor allem für Hongkong -den duftenden Hafen- bei mir entwickelt.

Ich könnte noch ewig in diesen italienischen Erinnerungen verweilen, aber die Gegenwart ruft. Das Essen für die Eltern, ein Umtausch bei H&M, Kontaktlinsen müssen auch noch her, denn schließlich ist heute abend sowas wie ein Date angesagt und Frau von Welt muss sich vorher noch etwas pimpen.

Um trotzdem nochmal zum Essen und auch ein bißchen nach Italien zurückzukehren: es wird für die Eltern Saltimbocca zusammen mit Nudeln in selbstgemachtem Pesto und gegrillten Tomaten geben. Ich habe jetzt schon so einen Appetit darauf, dass ich nicht sicher bin, ob ich es noch schaffe ein Foto davon zu machen, bevor ich es verschlinge.

Zwischenstand zum Spieltag 1

Das Spiel läuft doch etwas zäh an. Nachdem ich gedanklich bereits ein tolles Gericht aus Eiern und Pilzen gezaubert habe, liessen sich die beiden anderen im Fressbunde recht viel Zeit mit der Antwort. Stattdessen bekam ich eine Menge subversive Kommentare von Regina, die sie schließlich mit dem Vorschlag Ketchup zu verwenden krönte. Sie wird schon sehen, was sie davon hat! Die Spielregeln werden erweitert: "Spülen für schlechtes Benehmen!". So!

Yvonne konnte sich hingegen nicht zwischen Mangold und Zander entscheiden. Nachdem wir gestern nacht in bier- und weinseligem Kopf ein wenig verwirrt aneinander vorbei telefoniert haben, konnte ich ihr schließlich über ein Telefonat mit Jan, der im selben Laden wie sie herumsumpfte und zugegebenermaßen auch nicht mehr ganz nüchtern war eine Antwort entringen: Zander, soll es sein. Ich bin mir nicht sicher, ob sie das noch weiss, aber die Entscheidung steht.
  1. Ei
  2. Pilz
  3. Zander
  4. (Ketchup?! VETO!!!)
  5. und nun muss ich mir noch eine Zutat ausdenken
Ich glaube ich werde einfach zufällig ein Kochbuch aufschlagen und die erste Zutat des Rezeptes nehmen. Mal schauen, was passiert.

Rückblick: Essen und Entspannen in London und um London herum

Es ergab sich eines Tages, dass sich drei Ladies aufmachten, um in London ein wenig Frau von Welt zu spielen. Von Samstag bis Montag wollten wir nichts als schlendern, schauen und schlemmen. Und so schlenderten wir nach der Ankunft in den nächsten Pub, schauten kurz in die Karte und entschieden ohne Zögern ein typisch englischen Frühstück zu schlemmen.

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Freitag, 16. September 2011

Exkurs: Die Kuchenfrage

Kann denn Kuchen Sünde sein? "Auf keinen Fall!" werden meine Kollegen rufen. Kann denn Kuchen alles sein? "Natürlich!" wird es einhellig aus ihren Mündern schallen.

Es gibt Dinge auf die man sich wirklich verlassen kann. Seit Jahren ist es dasselbe Spiel, schon Wochen bevor ich Geburtstag habe schallt bei der Arbeit ein sonores, nach Kuchen forderndes Brummen über den Flur. Als sei es nicht genug, dass man sich jedes Jahr fragt, ob und wie man feiern soll, was man überhaupt das ganze letzte Jahr so gemacht hat und ob man nun weiser und reifer oder nur älter und faltiger geworden ist. Und falls man auf die Idee kommen sollte sich nach einem weiteren verstrichenen Lebensjahr die Sinnfrage zu stellen, wird sie einem von meinen Kollegen ungefragt und eindeutig beantwortet: Kuchen!

Und so bin ich jedes Jahr mindestens zwei Wochen mit der Kuchenfrage beschäftigt. Es ist Tradition in unserer Firma, dass jeder, der gerade sein Wiegenfest begangen hat etwa zwei bis drei Kuchen mitbringen muss, die dann gemeinsam im Besprechungsraum verschlungen werden. Nun begibt es sich leider so, dass ich unwahrscheinlich ungern backe. Daher winde ich mich jedes Jahr um diese Aufgabe, bis mich meine Kollegen so lange genervt haben, bis ich verzweifelt zu Tiefkühlkuchen greife. Aber meine Kollegen kennen das, deshalb haben sie sich scheinbar abgesprochen und fragen mich eine Woche vor dem Geburtstag, an meinem Geburtstag -quasi im selben Atemzug mit der Gratulation- und dann noch Wochen nach dem entscheidenden Tag bis ich soweit bin jedem seine persönliche Sahnetorte in die Visage zu schmieren.

Dieses Jahr ist es fast wieder soweit. Also, was bleibt mir schon übrig? Die Frage nach dem Sinn des Lebens ist beantwortet, sie lautet wie jedes Jahr und so bleibt mir wohl nichts weiter zu tun, als den Ofen anzuschmeissen und die Türen der Tiefkühltruhen im Supermarkt wutentbrannt zuzuschmettern, nachdem ich mein Schicksal den Herren Coppenrath und Wiese in die Hände gelegt habe.

Ha, vielleicht sollte meine Antwort auf die Kuchenfrage dieses Jahr ein Kuchen mit unentsteinten Kirschen sein.

Dessert?

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Dessert? Nein, ich bin noch nicht beim Dessert. Ich fange ja gerade erst an und bin im Prinzip gerade erst dabei meine Existenz als virtueller Gastgeber zu begründen. Das heisst dann wohl ich grüble noch über der Zusammenstellung des Menüs während ich die letzten Wollmäuse unter dem Sofa wegsauge, damit der Ort des Geschehens auch möglichst gästetauglich sein möge.
Ich liebe Essen! Und damit meine ich nicht die Stadt, die kenne ich kaum, aber ich glaube, die ist ganz in Ordnung. Nein, Essen, Speisen, in Gerüchen und Genüssen schwelgen, nunja, Trinken gehört natürlich auch dazu. Ja und was auch dazugehört ist natürlich die Zubereitung der Speisen. Irgendwie hat sich vor Jahren ein klitzekleines Gen in mir gemeldet und mich mit großen Augen und dem Bedürfnis alles zu kaufen, was ein annehmbares Verfallsdatum hat, auf Märkten und Supermärkten verweilen lassen.
Ja und Gerüche! Die Chemie muss eben stimmen zwischen meiner Mahlzeit und mir. Oft wundere ich mich, dass mein Essen überhaupt noch Geschmack hat nachdem ich sein Aroma literweise weggeatmet habe.
"Ja nun, dann geh halt auf den Markt und koch Dir was Ordentliches, aber hör auf zu schwafeln", wird man wohl denken. Aber nein, aber nein! Schreiben will ich ja auch. Irgendwo war da noch ein anderes noch viel kleineres Gen, das mir gelegentlich flüsterte, ich sei doch bestimmt dazu berufen einen großen Roman zu schreiben. Wie oft bin ich hochmotiviert in Schreibwarengeschäften aufgeschlagen, um wunderschöne kleine Notizbücher zu kaufen, in denen ich die Schlauesten meiner schlauen Gedanken verewigen wollte. Dann wäre der große Roman nur noch einen Bleistiftstrich von der Veröffentlichung entfernt. Oder sollte man etwa der Meinung sein, fünf mit wirrem Gekritzel beschriebene Notizbuchseiten seien kein guter Anfang für einen Roman von schätzungsweise 300 Seiten? Und worum geht es eigentlich? Achja und vielleicht sollte es einen roten Faden geben. Auf der anderen Seite könnte wirres Gekritzel ja auch als avantgardistischer Schreibstil durchgehen. Letztendlich entschied ich, dass ich eben ein fauler Sack bin, der sich fokussierter in der Nase bohrt, als zielgerichtet einen Roman anzufangen und zu beenden.
Aber ich schweife ab. Kochen, Essen und Schreiben. Essen? Kann ich gut. Kochen? Naja ein Profi bin ich nicht, aber es gab noch keine Klagen, wenigstens nicht in meiner Gegenwart. Oder muss ich Sodbrennen als Klage verbuchen? Schreiben? Anschreiben? Abschreiben? Umschreiben? Beschreiben? Wo war nochmal der rote Faden? Achja, genau diese Themen sah ich vor einigen Tagen in einem Film behandelt, den mir eine Freundin empfohlen hat.

Natürlich! Ein Blog! Alles in kleinen Häppchen, so wie es das Leben eben schreibt, ohne roten Faden, ein Flickenteppich. Aber worum soll es gehen?
Vor einiger Zeit habe ich bei Facebook eine hochgeheime Gruppe für vier meiner Freunde und mich gegründet, die heisst, wie dieser Blog. Das lag daran, dass wir fünf leidenschaftliche Esser sind und eine Plattform brauchten, um unsere Gelage so simpel wie möglich zu organisieren. In der Regel gehen wir gemeinsam essen, aber ab und zu wird auch gekocht und gegrillt. Ich persönlich koche nicht gerne nach Rezepten und versuche immer das Beste aus dem Küchenbestand rauszuholen. Daher kam mir die Idee ein Spiel zu erfinden, das mich dazu bringen könnte noch ein wenig kreativer in der Küche zu werden. Jeder meiner vier Schlemmerfreunde sollte mir also eine rein zufällige Zutat nennen, aus denen ich ein Rezept kreieren würde, das wir dann alle zusammen bei einem Testessen vertilgen müssten. Danach darf eine Wertung abgegeben werden. Ja und ich werde versuchen das Ganze hier zu dokumentieren. Vorausgesetzt meine Freunde spielen mit. Nach dem Vorschlag meines lieben Freundes Jan als erste Zutat Leinöl zu verwenden, war ich etwas frustriert und habe kurzerhand ein Vetorecht in den Spielregelkatalog eingebaut. Veto, Jan, denk nochmal nach! Nur weil Du gerade Lust auf Pellkartoffeln mit Quark und Leinöl hast, darfst Du mein Spiel nicht sabotieren. Meine Verzweiflung erahnend einigte er sich schließlich mit sich selbst auf "Ei". Ich glaube, er hatte in Wirklichkeit nur keine Zeit und hat die kürzeste Buchstabenkombination gewählt. Die nächste Antwort kam von Chen und lautete: "Pilz". Zugegebenermaßen, rein als Wort betrachtet auch nicht viel ergiebiger, aber aus Ei und Pilz lässt sich nun tatsächlich schon etwas halbwegs Essbares produzieren. Die Spielregeln müssen allerdings noch verfeinert werden. Ich denke die Zutaten müssten sozusagen "geheim" eingereicht werden. So sollte die Schwierigkeitsstufe erhöht werden.
Gleichzeitig, in einem parallelen Versuchsaufbau, habe ich noch jemand als Testperson auserkoren. Er lieferte mir direkt fünf Zutaten: Fleisch, frische Waldpilze, Chili, Kartoffeln und Gemüse. Gemüse? Abgesehen davon, dass Spinat ausgeschlossen wurde, ist das ja eine wahnwitzig präzise Angabe. Aber gut, es sei, das Spiel ist eröffnet und da muss ich jetzt durch.



Foto: Dessert im Boquerones (Köln)

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